Vorsorge durch bewusste Ernährung

Pro Jahr erkranken mehr als 50.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Das Risiko steigt dabei ab einem Alter von 50 Jahren deutlich an. Die meisten Erkrankungen entwickeln sich aus gutartigen Polypen, die vermutlich unter anderem durch Ernährungsfaktoren die Entwicklung zur Bösartigkeit bestimmen. Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten kann also vorbeugend wirken.

Es wird in Untersuchungen geschätzt, dass die Hälfte der Darmkrebserkrankungen durch diätetische Maßnahmen vermeidbar ist.

Folgende Ernährungsfaktoren können einen vorbeugenden Effekt haben.

  • halten Sie ein normales Gewicht
  • essen Sie eine Vielfalt gesunder Nahrungsmittel mit einem Schwerpunkt auf pflanzlichen Erzeugnissen
  • begrenzen Sie den Verzehr von rotem Fleisch, insbesondere mit hohem Fettgehalt
  • verzichten Sie auf Zigarettenkonsum
  • legen Sie sich einen körperlich aktiven Lebensstil zu
  • trinken Sie wenig Alkohol

Vorsorge für RisikogruppenEs gibt Menschen, die aufgrund einer besonderen erblichen Veranlagung ein erhöhtes Darmkrebsrisiko haben. Hierzu gehören Menschen mit einem familiär gesteigerten Risiko für Dickdarmkrebs, bei Verwandten von Patienten mit kolorektalen Karzinomen und Verwandte von Patienten mit kolorektalen Adenomen (Polypen). Diese Gruppe sollte sich regelmäßig untersuchen lassen.

Empfehlung von Vorsorgeuntersuchung
Die Vorsorge unterstützt die Früherkennung. So wird Dickdarmkrebs häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Dies führt dazu, dass die effektive Heilungsrate im Durchschnitt weniger als die Hälfte beträgt. Nicht selten weisen Patienten bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Tochtergeschwülste an anderen Organen auf. Der Dickdarmkrebs ist für eine Früherkennung gut zugänglich. Durch Vorsorgeuntersuchungen kann die Erkrankung nicht nur in einem früh heilbaren Stadium erkannt sondern auch bei der Entdeckung durch Entfernung von Polypen verhindert werden.

Auch für Menschen die nicht zur Risikogruppe gehören oder die keine Beschwerden haben, gilt die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und der Arbeitsgemeinschaft für gastro-enterologische Onkologie: ab dem 50. Lebensjahr Dickdarmspiegelungen (Koloskopie) alle zehn Jahre, spätestens ab dem 55. Lebensjahr, wobei die obere Altersgrenze abhängig von Begleiterkrankungen ist.

Wenn eine Dickdarmspiegelung nicht gewünscht ist, kann eine Sigmoidoskopie durchgeführt werden. Das bedeutet eine kleine Darmspiegelung der letzten 50 Zentimeter alle fünf Jahre, sowie jährliche Untersuchung des Stuhls auf verstecktes Blut durch Testbriefchen, die der Hausarzt vorhält

Verwandte ersten Grades von Patienten mit kolorektalem Karzinom oder Adenom sollten in einem Lebensalter, das zehn Jahre vor dem Alterszeitpunkt der Erstdiagnose des Karzinoms des Patienten liegt, erstmals komplett koloskopiert werden, spätestens aber im Alter von 50 Jahren. Die Koloskopie sollte mindestens alle zehn Jahre wiederholt werden. Menschen mit nachgewiesenen oder möglichen Anlageträgern für erblichen Darmkrebs sollten engmaschige Darmkrebsuntersuchungen vornehmen lassen. Aufgrund der Seltenheit der Krankheitsbilder können derzeit noch keine generellen Überwachungsempfehlungen gegeben werden.

Wie wird gespiegelt?
Darmspiegelungen werden durch speziell weitergebildete Fachärzte ausgeführt. Im Darmzentrum Kplus St. Remigius Leverkusen sind dies

  • Chefarzt Dr. Marc Spielmanns
    Klinik für Innere Medizin am St. Remigius Krankenhaus Opladen
  • Praxis Dr. K.H. Dittmar
    Quettinger Straße 220
    51381 Leverkusen
    Telefon 0 21 71/70 99 33
    Telefax 0 21 71/70 99 22

Zur Spiegelung wird ein Endoskop vom After aus in den gesäuberten Dickdarm bis zur Mündung des Dickdarms vorgeschoben. Mittels hoch auflösender Videoendoskope, digitaler Bildverarbeitung und der Möglichkeit zur virtuellen Schleimhautfärbung können auch kleinste Schleimhautveränderung erkannt werden. Falls erforderlich, können mit einer kleinen Zange während der Spiegelung Gewebeproben entnommen werden. Polypen oder oberflächliche Krebserkrankung des Dick- oder Mastdarms können durch die endoskopische Behandlung entfernt werden. Hierzu werden sämtliche interventionellen Verfahren, insbesondere die so genannte Mukosektomie angewendet. Die Untersuchung ist durch den Einsatz von Schlaf- und Schmerzmedikamenten praktisch schmerzfrei.