Was ist ein Hospiz?
Pro Jahr sterben in Deutschland laut Statistik etwa 850.000 Menschen. Als Angehöriger eines Schwerstkranken fühlt man sich der Situation oft nicht gewachsen. Die Betroffenen selbst wollen ihren Mitmenschen nicht zur Last fallen, haben Angst vor Schmerzen und ungewissem Ausgang. Folge: Die meisten Patienten sterben an Orten der orativen (heilenden) und nicht der palliativen (Schmerz lindernden) Behandlung. Die „Hospizler“ möchten den Tod menschlicher machen. Sie vertreten die Ansicht, dass Kranke und Sterbende das Recht darauf haben, in Menschenwürde ihr Leben zu Ende zu leben.
Das Wort „Hospiz“ ist lateinischen Ursprungs und bedeutete im Mittelalter eine Unterkunft für Pilger. Später nahm eine solche Herberge auch arme und kranke Menschen auf. Im 19. Jahrhundert wurde das erste Hospiz in Dublin gegründet, wo sich die „Schwestern der Barmherzigkeit“ der Betreuung unheilbar kranker Patienten widmeten und den Sterbenden vor allem seelischen Beistand leisteten. 1986 wurde in Deutschland das erste stationäre Hospiz in Aachen gegründet.
Hospizdienste in Deutschland
Den zahlreichen Hospizinitiativen (bundesweit ca. 1.000), die sich um (weiter-)bildende, organisatorische, finanzielle und öffentliche Aspekte der Hospizarbeit kümmern, stehen mittlerweile drei praxisbezogene Modelle gegenüber.
Ambulante Hospizdienste umfassen beinahe 87 % aller Hospizeinrichtungen und beschäftigen meist ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, die selbständig und daher eigenverantwortlich arbeiten. Sie versuchen, das Sterben der Todkranken in vertrauter Atmosphäre zu ermöglichen und ihre Angehörigen zu entlasten.
Tageshospize sind darauf spezialisiert, den Schwerstkranken tagsüber den Aufenthalt im Hospiz zu ermöglichen. So können die Familienangehörigen ihren alltäglichen Aufgaben nachgehen und sich darauf verlassen, dass ihre Liebsten in sicheren Händen sind. Angebote für Wochenenden und den Nachtaufenthalt fehlen leider bisher noch völlig.
Stationäre Hospize entsprechen der klassischen Vorstellung von einem Hospiz und nehmen diejenigen auf, die keine Möglichkeit haben, zu Hause betreut zu werden. Diese Häuser sind kleine, selbständige Pflegeeinrichtungen mit wohnlichem Ambiente. Das Personal besteht überwiegend aus fachlich ausgebildeten Pflegekräften. Externe Ärzte, Sozialarbeiter und Seelsorger unterstützen die stationären Hospize. Selbstverständlich sind die Hospize auch dazu da, die zuvor zu Hause gepflegten Sterbenden in ihren allerletzten Tagen durch ihre Mitarbeiter/-innen zu betreuen und zu begleiten. Im Falle eines Hospizaufenthaltes müssen die Kosten zum Teil selbst getragen werden (die Höhe hängt von der Pflegestufe ab), den anderen Teil übernimmt der Hospizträger.
Hospiz
Palliatives Hospiz Solingen e.V.
Neuenkamper Straße 29
42657 Solingen
Ida Lamp
Telefon 02 12/5 47-27 00